Nicht erst seit den Missbrauchsskandalen in der katholischen Kirche oder der Odenwaldschule ist der Schutz von Kindern, Jugendlichen oder erwachsenen Schutzbefohlenen wichtig, aber sicherlich seit dem besonders im Fokus.
Vereine, Verbände, Einrichtungen sind inzwischen, wenn nicht sowieso gesetzlich verpflichtet, so doch in jedem Fall aus fachlichen Gründen herausgefordert, Schutzkonzepte zu entwickeln und Standards für den Schutz der anvertrauten Personengruppe zu überprüfen.
Ich berate Ihre Organisation in Fragen von geeigneten und notwendigen Maßnahmen zur Prävention und Intervention sexualisierter Gewalt.
Bei sexualisierter Gewalt handelt es sich in erster Linie nicht um Sexualität, die ja als normaler Teil zum Menschen gehört, sondern um Gewalt, die sich des Sexuellen bedient. Bei sexualisierter Gewalt haben wir es in der Regel mit einem Missbrauch von Macht zu tun.
Für Täterinnen und Täter steht dabei die Befriedigung eigener Bedürfnisse an oberster Stelle und sie gehen dabei strategisch vor, um Gelegenheiten zu schaffen, Macht zu missbrauchen und mögliche Unterstützerinnen und Unterstützer der Betroffenen zu manipulieren und ihre Taten zu verschleiern.
Regelungen zu verbessern oder neue Schutzkonzepte zu entwickeln und zu implementieren ist nicht immer leicht. Zum einen müssen Ressourcen neu geschaffen oder verteilt werden, zum anderen sind nicht immer alle mit den neuen Regelungen einverstanden.
Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger müssen deshalb eindeutig ihre Position verdeutlichen und entsprechende Regelungen umsetzen bzw. die Prozesse, die für Prävention und Intervention sexualisierter Gewalt notwendig sind unterstützen. Darüber hinaus gilt es das Thema sexualisierte Gewalt aus der Tabuzone zu holen und besprechbar zu machen.
Trotz aller Bemühungen: Absolute Sicherheit kann es nicht geben. Es geht jedoch darum, dass Klima in Ihrer Organisation zu verändern, dass es Täterinnen und Täter möglichst schwer haben und ihre Mitglieder gut geschützt sind.
Dafür ist es entscheidend, dass Ihre Mitarbeitenden oder Ehrenamtlichen Handlungssicherheit erlangen und problematische Muster wie Generalverdacht aller Engagierten vermieden werden.